Reflexionsvermögen
Die Entwicklung von Reflexionsvermögen im Rahmen erlebnispädagogischer Maßnahmen
Fragestellung
Welche Auswirkungen auf das Reflexionsvermögen der Teilnehmer haben erlebnispädagogische Maßnahmen im Rahmen einer intensiv- pädagogischen Einrichtung für straffällige Jugendliche? Das beteiligte Werk ist eine Einrichtung, die junge Männer ab 14 Jahren in ihrer Entwicklung zu einem autonomen Leben ohne Gesetzeskonflikte unterstützt. Es leben dort hauptsächlich Jugendliche mit besonderem Förderbedarf in ihrer sozialen und emotionalen Entwicklung.
Erlebnispädagogische Maßnahmen finden sowohl in intensiven Wochen-Blöcken (z.B. in Form von Höhlen- und Klettersteigwanderungen, Kanu- oder Fahrradtouren) als auch im Rahmen wöchentlicher Angebote in der Einrichtung selbst statt und werden von zwei hauptamtlichen Erlebnispädagogen konzipiert und moderiert.
Rekonstruktiver Forschungszugang
Die Jugendlichen nehmen an jedem Abend ein zweiminütiges Videotagebuch auf. Durch die sequenzanalytische Auswertung der Transkriptionen werden Ausdrucksgestalten ebenso sichtbar wie periphere Muster der Umgebung und Reflexionsgewohnheiten der beteiligten Jugendlichen. Das Material wird in regelmäßig stattfindenden Auswertungssitzungen gemeinsam mit den Mitarbeitern des Salvator Kollegs diskutiert und auf Interaktionseffekte zu weiteren pädagogischen Interventionen hin analysiert. In erlebnispädagogischen Wochenblocks werden morgens unterschiedliche advance organizer ausgegeben und auf ihren Niederschlag in den Videotagebüchern geachtet.
Kooperationspartner
Jugendhilfeeinrichtung NRW
Projektleitung
Prof. Dr. Stephan Ellinger
Anna Tjarks