Intern
Lehrstuhl für Pädagogik bei geistiger Behinderung

Integrationsprojekt

Wissenschaftliche Begleitung eines Integrationsprojekts

Projektleitung

Prof. Dr. Christoph Ratz 

Projektbeschreibung

Hintergrund: Inklusion - Integration - Kooperation in der Montessori-Schule Würzburg: Aufgrund der schulrechtlichen Rahmenbedingungen in Bayern für ein gemeinsames Leben und Lernen von behinderten und nicht behinderten Kindern hat sich infolge des engagierten Eintretens von Eltern und mit Unterstützung von Vertretern des Instituts für Sonderpädagogik, Fachrichtung Geistigbehindertenpädagogik bereits vor Jahren in Würzburg ein Kooperationsprojekt entwickelt, an dem derzeit 2 Klassen der Christopherus-Schule und 4 Klassen der Montessori Grund- und Hauptschule in Würzburg teilnehmen.

Formalrechtlich bestehen die beiden Klassen der Förderschule als eigenständige Klassen, ausgelagert in die Montessori-Schule (Modell Außenklassen), faktisch werden allerdings die "Schüler mit geistiger Behinderung" die ganze Woche und alle Unterrichtstunden "voll" integrativ in 2 Grund- und 2 Hauptschulklassen unterrichtet, zusätzlich betreut durch das den beiden Sonderschulklassen zustehende Personal der Christopherus-Schule.

Einzelheiten zur bisherigen Entwicklung dieser Kooperation sind u.a. in folgenden Beiträgen zu finden:

  • Breitenbach, Erwin / Ebert, Harald: Verändern Formen schulischer Kooperation die Einstellungen von Schülerinnen und Schülern gegenüber Kindern mit geistiger Behinderung? Behindertenpädagogik 36 (1997), Heft 1, 43 - 67
  • Breitenbach,E., Ebert, H., Straßmeier, W. u. Wimmer, M.: Vertiefte Kooperation - das Modell einer Fördereinheit in der Allgemeinen Schule. Zeitschrift für Heilpädagogik 50, 1999, 564-571
  • Breitenbach, E., Ebert, H. u. Straßmeier, W.: Das Arbeits- und Sozialverhalten von Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf in der Freiarbeit. Bericht zum zweiten Jahr einer vertieften Kooperation. Geistige Behinderung 40, 2001, 46-58 

Aktuelle Tätigkeit und Ziele:

Aufgrund des Übergangs von 2 Klassen in den Bereich der Sekundarstufe I (mit den Klassenstufen 5,6 und 7) zeichnen sich neue Herausforderungen und zu bewältigende Aufgaben ab, die dringend einer wissenschaftlichen Erforschung und Begleitung bedürfen. Im Vordergrund steht die Erstellung einer didaktischen und methodischen Konzeption für das gemeinsame Lernen und Leben von Schülern mit ohne Behinderungen in der Sekundarstufe I. Als Frage- und Zielstellungen im einzelnen sich hier zu nennen.

  • Entwicklung von gemeinsamen Lerninhalten in Orientierung an den geltenden Bildungsplänen;
  • Erstellung eines methodischen Konzeptes im Spannungsfeld zwischen einem möglichst selbstorganisierten Lernen im Rahmen eines offenen Unterrichts und geschlossener, strukturierter Angebote für jugendliche Schüler mit einem erhöhten Förderbedarf;
  • Gestaltung sozialer Lernprozesse im Rahmen einer Langzeituntersuchung (Quantität und Qualität der Begegnungen, Kontakte, Kooperation...);
  • Förderung von außerschulischen Beziehungen zum Erhalt von bestehenden Kontakten/Freundschaften;
  • Überlegungen zur nachschulischen Eingliederung in das Arbeitsleben. 

Aktueller Forschungsbeitrag hierzu: 

Ratz, Christoph (2006): Die Entwicklung des Arbeits- und Sozialverhaltens in einer integrativen Klasse. Eine Längsschnittuntersuchung. In: Zeitschrift für Heilpädagogik, Jg. 57, Nr. 5, S. 166-173

Forschungsschwerpunkte englisch: inclusion, living and learning of children with mental handicap in a least resticitive social environment in the Montessori-school in Wuerzburg