Intern
Lehrstuhl für Pädagogik bei geistiger Behinderung

Unterstützte Kommunikation am Übergang vom schulischen in den nachschulischen Lebensbereich. Ein rekonstruktiver Blick auf Kommunikationsbiografien (vorläufiger Arbeitstitel)

Doktorandin

Hannah Huttner (Kontakt)

 

Mentorat

Prof. Dr. Christoph Ratz (Kontakt)

 

Motivation

Die lebenslange Sicherstellung der kommunikativen Teilhabe ist für Menschen, die auf Unterstützte Kommunikation (UK) angewiesen sind, von großer Bedeutung. Methoden der UK können hierzu einen großen Beitrag leisten. Jedoch beschreibt unter anderem Lage et al. (2015), dass gerade am Übergang vom schulischen in den nachschulischen Bereich häufig zu beobachten ist, dass UK-Maßnahmen nicht weitergeführt werden und die UK einen Abbruch erfährt. Blickt man auf diese Beobachtung aus einer ökosystemischen Perspektive und versteht jede Entwicklung als „fortschreitende gegenseitige Anpassung zwischen dem aktiven, sich entwickelnden Menschen und den wechselnden Eigenschaften seiner unmittelbaren Lebensbereiche“ (Bronfenbrenner 1981), so können institutionelle Übergänge als für das gesamte System entstehende Entwicklungsimpulse verstanden werden. Wie die verschiedenen an UK beteiligten Personen wie z.B. Eltern, Lehrer*innen Sozialpädagog*innen, Therapeut*innen und weitere bedeutsame Bezugspersonen auf diese Entwicklungsnotwendigkeit am Übergang vom schulischen in den nachschulischen Lebensbereich reagieren und wie dies das (Nicht-)Fortführen verschiedener UK-Maßnahmen und die individuelle Kommunikationsbiografie beeinflusst, ist das Thema dieses Forschungsvorhabens.

 

Projektziele

Das Forschungsvorhaben möchte den Übergang vom schulischen in den nachschulischen Lebensbereich genauer beleuchten. Durch die Rekonstruktion der jeweiligen Kommunikationsbiografie, soll aus einem systemischen und mehrperspektivischen Blickwinkel ergründet werden, wie Unterschiedlichkeiten entstehen und die Kommunikationsbiografien beeinflusst werden. Ziel ist es Übergangsprozesse besser zu verstehen und bedeutsame Momente für deren Gestaltung abzuleiten.

 

Methodisches Vorgehen

Gekennzeichnet ist das Forschungsvorhaben durch ein qualitativ ausgerichtetes Forschungsdesign mit Fokus auf narrativen Interviews. Um ein möglichst umfassendes Bild der Kommunikationsbiografien konstruieren zu können, werden ergänzend andere Datenformen wie z.B. Protokolle aus teilnehmenden Beobachtungen, personenbezogene Dokumente, bereits vorliegende Fotografien u.a. herangezogen. Um einen mehrperspektivischen Blick auf die Kommunikationsbiografie zu erhalten, werden möglichst viele Personen aus dem jeweiligen Umfeld der unterstützt kommunizierenden Person in die Erhebung eingeschlossen. Die Auswertung folgt dem Forschungsstil der Grounded Theory.

 

Voraussichtlicher Abschluss

Frühling 2024

 

Im Rahmen des Forschungsprojekts

„Institutionelle Übergänge in der Unterstützten Kommunikation“