GuBiP
Gute Bildungspraxis: Handlungsempfehlungen zur methodischen Gestaltung Beruflicher Bildung in Werkstätten für behinderte Menschen
Kurzbeschreibung
Anliegen des Forschungsvorhabens GuBiP ist die Entwicklung von Handlungsempfehlungen für die praktische Ausgestaltung Beruflicher Bildungsprozesse in Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM). Diese beinhalten ein auf die Praxis der Werkstätten ausgerichtetes Repertoire von Methoden Beruflicher Bildung, das durch ein didaktisches Rahmenmodell strukturiert, sonderpädagogisch aufgearbeitet und systematisiert ist. Werkstätten beschäftigen in Deutschland rund 320.000 erwachsene Menschen mit Behinderungen, davon 30.000 im Bereich Beruflicher Bildung, 270.000 im Bereich der Arbeits- und Berufsförderung und 20.000 in Förderbereich. Hinzu kommen ca. 70.000 Fachkräfte, die diese Bereiche professionell gestalten und begleiten.
Ein wesentlicher Befund des Vorgängerprojektes EVABI (vgl. Kranert, Stein & Riedl 2021) war derjenige, dass den Fachkräften mit den harmonisierten Bildungsrahmenplänen (hBRP) ein zentrales und bundesweit vereinheitlichtes Instrument zur Planung Beruflicher Bildung bereitsteht, welches sich an einer heterogenen Zielgruppe ausrichtet und für ein transparentes sowie überregional abgestimmtes Bildungsgeschehen sorgen kann. Jedoch wurde gleichzeitig auch ein zentraler Handlungs- und Entwicklungsbedarf identifiziert: Die Unterstützung der Fachkräfte bei der „Übersetzung“ von Bildungsinhalten in konkrete Lehr-Lern-Situationen, d. h. bei der didaktisch-methodischen Ausgestaltung in der Bildungspraxis.
Das Projekt GuBiP setzt genau an diesem Desiderat an. Unter einem beständigen Austausch zwischen Theorie und Praxis werden schrittweise und entlang von Meilensteinen vorliegende Bedarfe und mögliche Ansatzpunkte erfasst, Weiterentwicklungspotenziale identifiziert, Handlungsansätze praktisch in Modellwerkstätten erprobt und deren Umsetzung begleitet. Zum Einsatz kommen verschiedene Erhebungsinstrumente im Sinne eines Mixed-Method-Designs und formativer Evaluation, die neben dem Forschungsstand insbesondere Stimmen aus der Praxis in qualitativer und quantitativer Betrachtung einbeziehen.
Projektziele
Mit dem Forschungsprojekt GuBiP werden drei zentrale Ziele adressiert:
- Gewinnung eines systematischen Überblicks über methodische Konzepte zur Beruflichen Bildung (inkl. Impulse außerhalb der Werkstätten) und Identifizierung von Weiterentwicklungspotenzialen für Werkstätten
- Entwicklung eines wissenschaftlich gestützten didaktischen Rahmenmodells für die Beruflichen Bildungsprozesse in Werkstätten
- Ableitung von Handlungsempfehlungen und Implementierungsstrategien zur didaktisch-methodischen Gestaltung Beruflicher Bildung in Werkstätten auf Basis der hBRP, inklusive einer Veranschaulichung durch Umsetzungsbeispiele
Zum Ende der zweijährigen Projektlaufzeit stehen als Projektergebnis zur Verfügung:
- eine Handreichung zur methodisch-didaktischen Gestaltung beruflicher Bildungsprozesse in Werkstätten – diese beinhaltet Handlungsempfehlungen in Form eines didaktischen Rahmenmodells, eine Methodensammlung für die Praxis der Werkstätten sowie eine Implementierungsstrategie zur Umsetzung in den Werkstätten
- ergänzende Umsetzungsbeispiele von methodischen Ansätzen in der Beruflichen Bildung in Werkstätten (good-practice)
- ein wissenschaftlicher Abschlussbericht
Eine prägnante Übersicht über das Vorhaben finden Sie im Fact Sheet zum Forschungsprojekt.
Die Struktur des Projektes im Wechselspiel von Theorie und Praxis zeigt die folgende Abbildung:

Erste Projektergebnisse
Im Projektverlauf wurde das didaktische Konzept „PlaUsiBel“ für die Gestaltung von Lehr-Lern-Einheiten entwickelt und in eine Handreichung für die Bildungspraxis übersetzt. Das Konzept verbindet ein didaktisches Rahmenmodell, eine Methodensammlung sowie zahlreiche weitere Elemente wie etwa Hinweise zu Prinzipien, Sozialformen und Medien zu einem Ganzen. Ein Überblicksvideo zum Konzept findet sich im Folgenden.