Intern
Lehrstuhl für Pädagogik bei geistiger Behinderung

Facetten salutogener Lebensorientierung im Kontext chronischer Krankheiten: Eine ressourcenorientierte Mixed-Methods Studie mit Jugendlichen mit Juveniler Idiopathischer Arthritis.

Doktorandin

Katja Höglinger (Kontakt)

 

Mentorat

Prof. Dr. Christoph Ratz (Kontakt)

 

Motivation

Die Essenz der Körperbehindertenpädagogik ist nach Bergeest und Boenisch (2019, 11, 27) die Förderung und Rehabilitation von Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen und chronischen Erkrankungen in ihrer Lebenswelt. Als interdisziplinäre Disziplin steht sie insbesondere mit der Medizin und Psychologie in komplementärer Verbindung mit dem Ziel, existenzielle Problembereiche zu fokussieren und ganzheitliche Entwicklungsprozesse zu unterstützen (Bergeest & Boenisch, 2019, S. 28). Chronische Krankheiten können jene Entwicklungsprozesse erschweren und existenzielle Herausforderungen im Lebensverlauf evozieren. Damit wird auch die Gesundheitsförderung zu einer Kernaufgabe der Sonderpädagogik (Walter-Klose, 2016, 60, 61). Ergebnissen der KIGGS-Studie zufolge leben nach Elternangaben 20,6% der Jugendlichen (14-17J.) in Deutschland mit einer chronischen Krankheit (Neuhauser & Poethko-Müller, 2014, 782). Folglich bedarf es einer spezifischen sonderpädagogischen Gesundheitsförderung, die die Adoleszenz als vulnerable Phase im Lebensverlauf ernst nimmt und sich unmittelbar an der Lebensorientierung Jugendlicher ausrichtet. Im Kontext der Salutogenese-Theorie (Antonovsky, 1987) widmet sich das Projekt der Frage, wodurch sich eine salutogene Lebensorientierung bei Jugendlichen mit Juveniler Idiopathischer Arthritis (JIA) auszeichnet.

 

Projektziele

  • Facetten einer salutogenen Lebensorientierung bei Jugendlichen mit JIA sichtbar machen und Einblicke in deren Ressourcen und Bewältigungsmöglichkeiten erhalten
  • Das Bewusstsein der Jugendlichen selbst für ihre eigenen Bewältigungsmöglichkeiten stärken
  • Empowerment- und Selbstbestimmungsdiskurse anregen
  • Anknüpfungspunkte für die sonderpädagogische Gesundheitsförderung, insbesondere der Ressourcen und des Kohärenzgefühls, generieren

 

Methodisches Vorgehen

Als Studiendesign wurde eine Mixed-Methods-Studie konzipiert, welche anhand dreier Erhebungen qualitative und quantitative Methoden nach dem Triangulationsmodell verbindet. Als erste Erhebung ist eine quantitative Vorstudie geplant, um verschiedene Aspekte der Stressbewältigung der Jugendlichen zu erforschen und damit eine Datengrundlage für die Hauptstudie zu generieren. Bei dieser zweiten Erhebung sollen mittels eines visuell-qualitativen Zugangs Facetten des Kohärenzgefühls abgebildet und mit leitfadengestützten Interviews vertieft werden. Abschließend sollen die Ergebnisse in einer dritten Erhebung anhand einer Fokusgruppe erweitert werden. Ziel ist es hierbei, Assoziationen von jungen Erwachsenen mit chronischen Krankheiten zu den Studienergebnissen aufzugreifen und zu reflektieren. Begleitend wirken Menschen mit rheumatischen Erkrankungen im Sinne der partizipativen Forschung im gesamten Forschungsprozess mit.

 

Voraussichtlicher Abschluss

Ende 2024