piwik-script

Intern
    Pädagogik bei Verhaltensstörungen

    Veranstaltungen im WiSe 23/24

    Bei jeder Veranstaltung kann ein Punkt für das GSiK-Zertifikat erworben werden.

    Eine Teilnahme ist an einzelnen Veranstaltungen unabhängig voneinander möglich.

    Anmeldung auf WueStudy (Veranstaltungsnr. 05048721) oder per E-Mail: johanna.lawall@uni-wuerzburg.de

    Kontakt für weitere Informationen oder Rückfragen: Johanna Lawall (johanna.lawall@uni-wuerzburg.de)

     

    Inhalt: Für mich ist es ganz wichtig, über Diversität, Chancengleichheit und Inklusion in Film und Fernsehen zu sprechen. Ich frage mich, wie weit der Weg noch sein wird, bis "Inklusion" wirklich in unserer Gesellschaft und Filmwelt ankommt. Obwohl in Filmen und Serien unsere Gesellschaft widergespiegelt werden soll und sich alle im Gezeigten wiedererkennen wollen, sind Filmschaffende mit Behinderung leider immer noch deutlich unterpräsentiert. Kompetenzen und Fähigkeiten werden ihnen oft abgesprochen, Darstellungen sind diskriminierend und defizitorientiert. Vielfalt wird leider meist sehr klischeehaft und realitätsfern dargestellt. Der normale Alltag findet nicht statt. Leider werden Figuren mit Behinderung auch zu 98 % von Darstellern ohne Behinderung gespielt und die bekommen dann sehr oft Preise für ihre "authentische" Darstellung.

    Wenn Schauspieler*innen mit der entsprechenden Behinderung diese Rollen spielen dürften, wären sie sicher viel realistischer und glaubwürdiger. Schließlich leben sie mit dieser Behinderung und wissen, wie sie sich anfühlt. Sie spielen nicht nur.

    Filme sollen unterhaltend und spannend sein, aber sie sollen auch ein positives Bild von Menschen mit Behinderung zeichnen.

    Deshalb ist ein Austausch zwischen behinderten und nicht behinderten Menschen, zwischen Regisseur*innen, Producer*innen, Drehbuchautor*innen und Schauspieler*innen mit Behinderung ganz wichtig.

    Wir brauchen mehr Erfolgsgeschichten aber auch Aufklärungsfilme. Vielleicht könnten verschiedene Film und Fernsehformate sogar genutzt werden, um im Unterricht Diversität zu thematisieren.

    In ihrem Vortrag spricht Carina Kühne über ihre Erfahrungen als Schauspielerin mit einer Trisomie 21 und lädt zum Austausch über Filme, die Filmindustrie, die Darstellung von Behinderung und den Umgang mit Schauspieler*innen mit Behinderung ein.

    Referentin: Carina Kühne wurde in Berlin geboren und wohnt jetzt in Seeheim-Jugenheim. 2008 sammelte sie in dem Dokumentarfilm "Vier Leben" erste Erfahrungen als Schauspielerin (Regie Cornelia Thau). 2013 spielte Carina Kühne dann ihre erste große Hauptrolle in dem mehrfach ausgezeichneten und für den Grimme-Preis nominierten Spielfilm "BE MY BABY" unter der Regie von Christina Schiewe - ein Film über eine junge Frau mit Down-Syndrom, die durch ihren Kinderwunsch in Konflikt mit ihrer Umwelt gerät. Bei den Filmfestspielen in München war sie als beste Nachwuchsschauspielerin nominiert ebenso wie für den Günter Strack Nachwuchspreis.

    Seitdem spielte sie in mehreren Filmen und Serien mit, darunter „In aller Freundschaft – Das Leben ist ein Wagnis“ (2016), „Die Bergretter – Ohne Aussicht“ (2017) und „Werk ohne Autor“ (2018). Zudem verkörperte sie 2019 die Hauptrolle am Gripstheater in Berlin in dem Stück „Cheer out loud“ in der Regie von Robert Neumann. Derzeit genießt sie privaten Schauspielunterricht bei Hans Hirschmüller.

    Darüber hinaus engagiert sich Carina Kühne sehr für das Thema Inklusion und Selbstbestimmung, sowohl als Autorin als auch als geschätzter Gast in verschiedenen TV- und Hörfunksendungen u. a. bei Günther Jauch und als Referentin vor Lehrer*innen und Student*innen an verschiedenen Hochschulen.

    Termin: 23.11.2023, 12.15-13.45 Uhr in 02.203 am Wittelsbacherplatz

    Inhalt: Der Workshop gibt eine Einführung in gendersensible Sprache und vermittelt, warum genderinklusive Kommunikation ein wichtiger Baustein der Gleichstellung ist. Der Workshop bietet inhaltlichen Input, lädt die Teilnehmenden aber auch zur aktiven Mitarbeit ein. Thematisiert werden u.a. geschlechtliche Vielfalt als Ausgangspunkte für gendersensible Sprache, verschiedene Möglichkeiten zur Umsetzung gendersensibler Sprache, gesetzliche Grundlagen und aktuelle Beispiele.

    Referierende: Annika Salingré (sie / ihr) ist Geographin, Bildungsarbeiterin und Moderatorin und überwiegend für NGOs und Bildungsträger tätig. Ihre thematischen Schwerpunkte liegen im Bereich Feminismus und Gleichstellung, Arbeits- / Produktionsbedingung und kritischer Konsum sowie Train-the-Trainer-Formate.

    Ulla Scharfenberg (sie / kein Pronomen) studierte Politikwissenschaft und Personalentwicklung und macht politische Bildungsarbeit für Erwachsene und Jugendliche, überwiegend in den Bereichen (Queer-)Feminismus und Geschlechtliche Vielfalt. Ulla moderiert Veranstaltungen und Panels und bietet gemeinsam mit Annika Salingré seit zwei Jahren Workshops zu gendersensibler Sprache an.

    Termin: 15.11.2023, 16.30-18.00 Uhr (Zoom)

    Inhalt: In dem Vortrag „Wohnungslosigkeit als Diskurs – eine soziologische Perspektive“ gibt Marco Heinrich einen Einblick in sein Promotionsprojekt um das Thema Wohnungslosigkeit in Deutschland. Im Zentrum des Vortrags steht die Rekonstruktion des öffentlichen Diskurses um Wohnungslosigkeit und die Auswirkungen der Ausgestaltung dieses Diskurses auf die darin verorteten Subjekte. Hierfür wird zunächst die eingenommene, wissenssoziologische Perspektive vorgestellt und im Anschluss auf das soziale Phänomen der Wohnungslosigkeit angewandt.

    Welche Rolle(n) werden obdach- und wohnungslosen Menschen in unserer Gesellschaft zugewiesen? Wie sind Machtverhältnisse gestaltet? Und was sagt unser Denken über Wohnungslosigkeit über die Gesellschaft aus? Der Vortrag wagt den Versuch, sich diesen Fragen anzunähern.

    Referent: Marco Heinrich studierte Soziologie und Kulturgeographie (B.A.) an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) sowie Soziologie und Sozialforschung (M.A.) an der Philipps-Universität Marburg. Seit 2020 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm. Zu seinen Forschungsinteressen gehören Wohnungsforschung und Wohnungslosigkeit, soziale Ungleichheits- und Diskriminierungsforschung, die Soziale Arbeit sowie Qualitative Methoden.

    Termin: 17.01.2024, 17.00-18.30 Uhr in -1.105 am Wittelsbacherplatz

    Inhalt: Wenn Menschen diskriminiert werden, hat dies immer Auswirkungen auf ein Individuum. Besonders stark sind diese Auswirkungen, wenn Menschen aufgrund mehrerer Merkmale diskriminiert werden – also die Diskriminierung auf der Wechselwirkung zwischen Ungleichheitsdimensionen beruht. Dieses Phänomen wird als intersektionale Diskriminierung bezeichnet.

    Häufig sind diese Diskriminierungen auf gesellschaftlicher Ebene verankert, sie können aber auch auf der individuellen Ebene verankert sein. Gemeinsam haben alle Formen, dass Individuen Diskriminierung erleben, weil ihnen Ungleichheitsmerkmale zugeschrieben werden.

    Welche Handlungsmöglichkeiten Außenstehende und (sonder-) pädagogische Fachkräfte haben, wenn sie intersektionale Diskriminierung beobachten, wird in diesem Workshop thematisiert. Naim* Balıkavlayan wird in diesem Workshop gemeinsam mit den Interessierten Handlungsoptionen auf der persönlichen Ebene erarbeiten, die intersektionale Phänomene berücksichtigen. Dabei geht Naim* auch auf das Spannungsfeld der heterogenen individuellen Bedürfnisse ein und gibt den Teilnehmenden Impulse für eine intersektional pädagogische Praxis.

    Referierende: Naim* Balıkavlayan ist Trainer*in und Berater*in für ein diskriminierungssensibles Diversity. In der Vergangenheit war Naim* an unterschiedlichen Orten in Berlin und München verantwortlich für Projekte in der Antidiskriminierungsarbeit und des Empowerments von marginalisierten Personengruppen. Die Workshops, die Naim* gibt, legen den Fokus auf die Gefühslebene. Sie sind interaktiv, machtkritisch und immer intersektional.

    Termin: 14.12.2023, 14.15-15.45 Uhr (Zoom)