Modul: Sehbeeinträchtigung aus medizinischer Perspektive
Vorlesung: Medizinische und physikalische Grundlagen für die Pädagogik bei Sehbeeinträchtigungen
Licht / Farben / Optische Refraktion
Licht; Sehstrahlen und Lichtteilchenmodelle; Elektromagnetisches Spektrum; Absorption, Reflexion, Remission und Transmission; Refraktion; Prismen; Dispersion; Lochkamera; Farbfunktionen; Additive und subtraktive Farbmischungen; Kulturelle Bedeutung von Farben; Fotorezeptorzellen; Tri- und Tetrachromasie; Farbenblindheit und Farbensehschwäche: Achromatopsie; Komplementärfarben und Kontraste; Sehschärfe; Linsenabbildungen; Akkommodation; Myopie; Hyperopie; Presbyopie; Astigmatismus; Keratokonus; Katarakt; Dioptrien; Brillenpass; Kontaktlinsen; Operative Alternativen zur Brille.
Entwicklung des Sehens / Anatomie und Physiologie / Cerebrale Aspekte des Sehens
Entwicklung der Wahrnehmung insbesondere des Auges; Augenbläschen; Linse; Kolobome; Gefäßentwicklung im Auge; Kongenitale Katarakt; Sehbahn; Hemianopsien; Cerebral visual enhancement; Visuelle Teilleistung; Simultanagonsie; Visuelle Raumwahrnehmung; Auffälligkeiten im pädagogischen Prozess; Diagnostische Schemata; Interventionen; Neglect-Syndrom;
Ausgewählte Erkrankungen des kindlichen Sehsystems
Kinder und Diagnostik; Zeitliche Entwicklung der Sehfunktionen; Leukokorie und Brücknertest; Efferenz- und Afferenztest; Frühgeborenen Retinopathie; Retinoblastom; Rhabdomyosarkom; Amblyopie; Strabismus; Kopfzwangshaltungen; Ptosis; Stereopsis-Tests; Gitter-Sehschärfe.
Die anderen Sinnessysteme
Physikalische Grundlagen des Schalls; Hörqualitäten; Anatomie des Hörorgans; Hörvorgang; Hörtest; Lokalisierung und Triangulation; Entfernungshören; Facial Vision; Musik; Akustische Täuschungen; Akustische Raumgestaltung; Lippenlesen; Gleichgewichtssinn; Tastsinn in seinen unterschiedlichen Qualitäten; Sensorische Substitution; Prinzipien und Funktionen der basalen Wahrnehmung; Anatomie und Physiologie des Geruchssinns; MHC; Kulturelle Aspekte der Düfte; Anatomie und Physiologie des Geschmackssinns; Salzig, süß, bitter und sauer.
Übung: Anwendungsbezüge der medizinischen Grundlagen
Inhalt der Übung
In der Übung „Anwendungsbezüge der medizinischen Grundlagen“ werden wir uns zunächst mit augenärztlichen Diagnosen befassen. Das verfolgte Ziel hierbei besteht darin, dass die Diagnosen einerseits verstanden und andererseits so interpretiert werden können, dass sich hieraus Konsequenzen für die Praxis als Sonderpädagogin oder Sonderpädagoge ergeben. Zudem steht beim Umgang mit Diagnosen stets die Individualität der Personen im Mittelpunkt: Ein und dieselbe Diagnose kann sich von Mensch zu Mensch unterscheiden. Der noch stärkere Praxisbezug wird dann bei der Durchführung von Hospitationen in unterschiedlichen Einrichtungen hergestellt.
Hospitationseinrichtungen
Zu den Hospitationseinrichtungen gehören:
- Beratungsstelle Förderzentrum Sehen am bbs Nürnberg
- Augenklinik des Universitätsklinikums Würzburg
- Beratungs- und Kompetenzzentrum Sehen und Kommunikation des Blindeninstituts Würzburg
- Sozialpädiatrische Sehambulanz (SOPSA) Mainz
- Beratungsstelle CVI: Multidisziplinäre Beratungsstelle für visuelle Wahrnehmung Unterschleißheim
In den Einrichtungen können praktische Erfahrungen in den unterschiedlichsten Bereichen gesammelt werden. Dazu zählen u. a. die CVI-Diagnostik sowie die Ausbildung und Tätigkeit eines Orthoptisten oder einer Orthoptistin.
Modulprüfung
Die Modulprüfung besteht aus zwei Teilen: Eine Klausur am Ende des Semesters zur Vorlesung "Medizinische und physikalische Grundlagen für die Pädagogik bei Sehbeeinträchtigungen" und eine semesterbegleitende Übungsleistung zur Übung „Anwendungsbezüge der medizinischen Grundlagen“. In der Gesamtbewertung der Modulprüfung wird die Klausur zu 75% und die Bewertung der Übung zu 25% einfließen.
Zur semesterbegleitenden Prüfungsleistung gehören die Auseinandersetzung und Vorstellung eines Arztbriefs (inkl. Ableiten pädagogischer Konsequenzen) sowie das Absolvieren von zwei Hospitationen in je zwei unterschiedlichen Einrichtungen. Die absolvierten Hospitationen müssen von den entsprechenden Ansprechpersonen vor Ort auf einem vorgefertigten Laufzettel bestätigt und unterschrieben werden.